Baden hat gewählt, Württemberg auch

Die Landtagswahl ist vorbei und es ist noch nicht klar, wie die neue Landesregierung aussieht, aber wie das Ergebnis getrennt nach den ehemaligen Ländern aussieht, konnte ich recht schnell anfertigen:

Der Unterschied zwischen den Landesteilen ist nicht sehr groß, auch wenn Baden wieder etwas linker gewählt hat als Württemberg. Auch gemessen an der prozentualen Stimmenanzahl hat die alte Landesregierung in beiden Teilen keine Mehrheit mehr. Allerdings kann man auch die die gewählten Abgeordneten auswerten. Hier ist aber anzumerken, dass ein Kandidat nicht in dem Wahlkreis kandidieren muss, in dem er wohnt. Außerdem kann dieselbe Person in mehreren Wahlkreisen gleichzeitig kandidieren. Prominente Beispiele sind Winfried Kretschmann, der in Sigmaringen wohnt, aber im Wahlkreis Nürtingen gewählt wurde. Auch der Spitzenkandidat der AfD Meuthen wohnt im badischen Karlsruhe und kandidierte im fast komplett badischen Wahlkreis Bretten, wurde aber im komplett württembergischen Wahlkreis Backnang in den Landtag gewählt, in dem er ebenfalls kandidierte. Die Auswertung sowohl nach Wohnort oder Wahlkreis sieht folgendermaßen aus:

Orientiert man sich nach den Wohnorten, die die Kandidaten auf dem Wahlzettel angegeben hatten, dann entspricht das Verhältnis Baden/Württemberg im neuen Landtag recht genau dem Anteil der Wohnbevölkerung im gesamten Bundesland. Allerdings gibt es kleine Unterschiede innerhalb der Fraktionen: in der CDU- und der FDP-Fraktion sind die Abgeordneten, die in Württemberg wohnen, deutlich überrepräsentiert.

Da die Wahlkreise sich ebenfalls nicht an den ehemaligen Landesgrenzen orientieren, kann man nicht genau sagen, wieviele Abgeordnete aus Baden kommen, aber man kann z.B. nach dem Bevölkerungsanteil der Wahlkreise eine Klassifizierung vornehmen. Hierbei kommts es dann zu einem interessanten Ergebnis: nimmt man nur die Wahlkreise, die nur einen kleineren Anteil als 10% aus Württemberg-Hohenzollern an der Bevölkerung haben, dann hätte Grün-Rot noch eine Mehrheit: 29 von 50 Sitzen. Auch wenn man die Wahlkreise mit einer badischen Bevölkerungsmehrheit zusammenfasst, würde es für Grün-Rot mit 31 von 58 Sitzen noch reichen.